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Der LSV bei den Techniktagen

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Letzte Woche fanden am Humboldt Gymnasium und am Otto-Hahn-Gymnasium in Gifhorn die Techniktage statt. Ziel dieser Veranstaltungen war, die Schüler der neunten Klassen mit Technik in Kontakt zu bringen. Luftfahrzeugtechnik ist da natürlich auch angesprochen, also haben sich David Bente, Dennis Polej und Lasse Michelsen aus unserer Jugendgruppe mit einem Flugzeug auf den Weg begeben. In kleinen Gruppen hörten die Schüler dabei einem kurzen Vortrag samt eigens von David geschnittenem Film zu.

Der Discus vom LSV in der Aula...

Dennis beim Vortrag

So bekamen die Schüler einen kurzen Eindruck, was Segelfliegen ist, wie Luft und Aerodynamik ein Flugzeug in der Luft halten und dass man das Ganze sogar ab dem Alter von 14 Jahren selbst erlernen kann.

Interessierte am Cockpit

Fragen kamen auch eine Reihe aus der Zuhörerschaft, die dann geduldig von Dennis, Lasse oder David beantwortet wurden. Auch aus der Lehrerschaft war das Interesse ausgeprägt.

Foto vom ersten Stock

Nun sind wir mal gespannt, ob wir Interesse wecken konnten, es selbst einmal zu probieren ;-)

Winterwartung schreitet voran

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Es nähert sich der März, die kommende Saison ist nicht mehr weit weg. Sehnsüchtig wird sie schon von uns allen erwartet. Daß die Tage länger werden, ist zum Glück auch schon draußen zu sehen, man verbringt nicht mehr den ganzen Tag in gefühlter Dunkelheit. In der Werkstatt ist bei uns deswegen auch Hochsaison. Wir liegen gut in der Zeit, aber ein paar Sachen sind noch zu tun.

Felix beim Lackieren am Leitwerk der Ka7

Die Winde ist jetzt schon durch, die meisten Einsitzer auch. Lediglich unser "Luxusdampfer", der Arcus braucht noch etwas mehr Pflege. Nach immerhin fünf Jahren bei uns im Verein sind die Benzinschläuche planmäßig auszutauschen. Da sie innerhalb des Rumpfes vom Tank über die Spritpumpen bis zum Motor im Rumpf hinter den Flügeln gehen, kommen wir nicht umhin, uns als Flugzeuginternisten zu betätigen. Arcuspate Nico hat sich dazu eine lange WLAN Endoskopkamera gekauft und schon so manche Stunde bei eröffnetem Bauchfell (=Wartungklappe hinten am Fahrwerkskasten ;-) zugebracht.

Nico liegt unter dem Fahrwerk

Augen an den Fingern wären evolutionär eine wunderbare Sache für den segelflugzeugwartenden Menschen. War leider in den letzten 600000 Jahren kein Lastfall. Nico ist jedoch erfinderisch und so haben wir die meisten Schläuche schon drin.

Zwei Wochenenden bleiben noch für die Wartung. Dann kommt bei uns quasi jährlich der "Flugzeug-TÜV", was sich inzwischen Certificate of Airworthiness oder zu deutsch Lufttüchtigkeitszeugnis nennt. Erst danach dürfen unsere Flugzeuge wieder in ihr Element.

Im LSV wirds psychedelisch...

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In einem der letzten Artikel hatten wir erwähnt, dass die Jugendgruppe gerade einen alten Polo zum neuen Rückholfahrzeug - LEPO genannt - umbaut. Die Schweißarbeiten haben wir noch vor Weihnachten fertigbekommen, jetzt soll das Gerät noch eine fetzige Lackierung bekommen. Zudem sind auch an einigen Stellen Rost und Gammel zugegen. Also haben sich einige der Jugendgruppenmitglieder inklusiver der Jüngsten Flex, Drahtbürsten und Sandpapier geschnappt und sind dem mausgrauen Lack zuleibe gerückt. Womit wir nicht rechneten, was dann zutage kam... Aber seht selbst ;-)

Psychedelische Lackierungen auf dem alten Polo

Nein, um gleich den Verdächtigungen vorzubeugen, das basiert nicht auf den Erfahrungen mit bewußtseinserweiternden Substanzen unsererseits - die Lackschichten fanden sich an allen Stellen auf dem Fahrzeug. Da müssen wohl eher die Vorbesitzer geübt haben ;-)

Der Lack ist jetzt zumindest weitgehend ab und die Entwürfe sehen gelbe Rallyestreifen auf schwarzem Grund vor. Schauen wir mal, wie er dann aussieht.

Ansonsten gibt es auch noch ein kleines fliegerisches Highlight zu berichten: David Bente hat sich in den letzten Monaten im Umgang mit der Vereinsdimona, unserem Motorsegler schulen lassen. Das war jetzt beendet und so hat er am Sonntag noch die Prüfung abgelegt. Mit Helga auf dem Beifahrersitz ging es erst nach Hodenhagen, dann nach Braunschweig und schließlich wieder nach Hause. Helga war zufrieden und somit darf David dann, wenn die Behörde den Schein hergeschickt hat (was selten länger als eine Woche dauert...) allein los.

Mit der Dimona in den Sonnenuntergang

Solche Bilder dürfte David dann sicher auch ab und an genießen dürfen. David, alles Gute und immer eine sichere Landung!

Neujahrsfliegen 2020

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Heute haben wir den 01.01.2020 - Neujahr. Wenn man es dann hinbekommt, nicht mehr allzuviel Morgen nach dem Abend davor zu spüren, das Wetter glasklaren Sonnenschein hat und man dann noch Flugzeuge einsatzklar in der Halle weiß, kann es ja fast schon losgehen. Den Plan hatten David und Martin im Hinterkopf, ließen Silvester das letzte Bier weg und sind gegen Mittag am Neujahrsmorgen auf den Flugplatz in Wilsche gefahren. Eigentlich war das offizielle Neujahrsfliegen im Verein erst am Samstag, aber der Wetterbericht war sehr deutlich der Meinung, daß es an dem Tag nix wird. Dann also jetzt.

In Braunschweig war as Wetter noch gut, aber genau bei Gifhorn sind wir dann in die Pampe gefahren - Nebel mit Sichtweiten unter 50m. Na ob das noch was wird? Am Platz begann es dann aber aufzureißen. 15° über Horizont, höher kommt die Sonne jetzt nicht und entsprechend zäh hängt der Dreck drin.

Sonnenhöchststand und Reste des Nebels

Mit dem Ausräumen der Dimona und Savage "Rudi" waren dann auch die letzten Nebelreste weg, nur die Kondensfeuchtigkeit in der Haube hielt sich, bis der Motor warm war. Dann drehte Uwe drei Runden mit der Dimona und danach war David dran. Martin war derweil schon mit Rudi gestartet und es bot sich ein herrlicher Blick auf die Landschaft, die sich nördlich noch teilweise in mehr oder weniger durchsichtigem Nebel verbarg. Interessant war, daß der Wind in der Höhe eine schwache Südwestkomponente hatte, der Nebel aber am Boden aus Nordwesten gezogen kam... Man konnte richtig erkennen, wie er die Wälder umfließt und sich dann irgendwann auflöste.

Nebel umfließt kleine Waldgebiete

So haben wir dann den Tag bis kurz vor den Sonnenuntergang genutzt und haben noch einen Ausflug bis Wolfenbüttel unternommen. Abends werfen auch Zwerge lange Schatten, so heißt es. Den Schatten des Sendemastes nördlich vom Flugplatz konnte man bei dem tiefen Sonnenstand kilometerweit sehen :-)

Links der Tragflächenstrebe: Kilometerlanger Schatten des Sendemastes

Gelandet sind wir dann ein paar Minuten vor Sonnenuntergang, damit wir die Technik nicht in völliger Dunkelheit einräumen müssen. Noch während die Flugzeuge draußen stehen, sorgt die in die Tiefen des Weltalls verschwindende Wärmestrahlung dafür, daß sich die Flügeloberseiten deutlich abkühlen. Die Reifschicht, die sich dann absetzte, überraschte uns alle doch recht deutlich, zumal die Lufttemperatur noch über 0°C lag. Immer wieder beeindruckend...

Gelandet und vor der Halle, fertig zum Einräumen

Bis dann alles in der Halle war, alle Bordbücher geschrieben und alles weggeräumt, war die Sonne dann lange weg. Ein letzter Hauch von Tageslicht ist nach Westen noch zu sehen nach einem unvergeßlichen Neujahrstag.

Der letzte Tagesschein am 01.01.2020

Die Weihnachtswelle

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Eigentlich ist die Aktivität der Mitglieder des LSV Gifhorn ab Anfang November in die Innenräume verlegt, um die Technik für die kommende Flugsaison 2020 wieder fit zu machen. Eigentlich, denn plötzlich brummt es auf dem Segelflugplatz in Wilsche und die Dimona, der Vereinsmotorsegler erhebt sich in die Luft. Erst Stunden später, gegen Sonnenuntergang, kommt das Flugzeug wieder und landet auf dem Platz. Man fragt sich, wie es so lange oben bleiben konnte, da der Tank definitiv nicht für die Flugzeit gereicht hätte.

Martin Pohl, Fluglehrer und begeisterter Wellenflieger im Verein, klärt das Geschehen auf, nachdem er aus der Dimona geklettert ist: „Üblicherweise nutzen wir Segelflieger thermische Aufwinde, die sich im Sommer bilden, wenn die Sonne den Boden erwärmt und die darüber befindliche warme Luft aufsteigt. Das gibt es aber bei dem flachen Sonnenstand im Winter nicht. Heute am Sonntag war dagegen sehr starker Wind aus Südwest vorhergesagt. Bei diesen Bedingungen kann es dazu kommen, dass die Luft im Lee, also hinter den Bergen in Schwingungen geraten kann. Immer dann, wenn die Luft in einer solchen sogenannten Leewelle dabei nach oben schwingt, kann man Höhe im Segelflug ohne Motor gewinnen. Das kann man genauso vorstellen, wie ein Surfer mit seinem Brett auf einer Wasserwelle surfen kann. In unserer Region kommt dabei in erster Linie der Harz in Frage. Im Lee des Brockens bilden sich regelmäßig solche Wellen.“

Der Propeller steht...

...und es gibt dennoch 1m/s Steigen :-)

Auch vom Boden aus sind diese Wellen leicht an linsenförmigen Wolken zu erkennen, die, obwohl der Wind sehr stark sein kann, stationär am Himmel stehen. Passend zur Form werden sie Altocumulus Lenticularis genannt. Am Sonntag, den 15.12. war so eine Wetterlage, die Martin Pohl und Nico Klingspohn mit der Dimona genutzt haben. So kamen sie auf etwas mehr als eine Stunde Segelflugzeit im Lee des Brockens. Genau über Wernigerode fand sich die Leewelle.

Am Dienstag, zwei Tage später war sogar noch eine bessere Wetterlage vorhergesagt, die sich Martin nicht entgehen lassen konnte. Zusammen mit Björn Köhnke sind die beiden am Vormittag mit der Dimona in den Harz geflogen. Schon in knapp über 1000m fand sich die Welle bei Hasserode, die sie dann bis fast 3000m Höhe mitgenommen hat.

 

Björn Köhnke (links) und Martin Pohl in der Leewelle des Brockens mit Lenticulariswolken im Hintergrund

An dem Tag konnten die beiden sogar mehr als drei Stunden Segelflug betreiben, bevor sie zum Sonnenuntergang wieder auf dem Flugplatz Wilsche gelandet sind.

Blick auf den Brocken auf dem Heimweg

Neben dem reinen Flugspaß dienen diese Flüge auch dazu, Daten über Häufigkeit und Intensität derartiger Wellenphänomene in der Atmosphäre zu gewinnen. Diese werden genutzt, um z.B. Turbulenzvorhersagen zu verbessern und somit die Sicherheit der Luftfahrt zu verbessern, damit Flugzeuge vor sehr starken Leewellen gewarnt werden können. Dazu werden Berichte über Leewellen und die vorgefundenen meteorologischen Bedingungen zentral gesammelt, um dann von meteorologischen Instituten, z.B. in Hannover oder Berlin, ausgewertet zu werden.