2018 Vlnovy Kemp Mikulovice

27.10.: Anreise...

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Ein Jahr ist wieder rum, endlich geht es los nach Tschechien ins Wellenfluglager. Also haben wir wieder den Vereinsarcus abgerüstet, Sauerstofftechnik aingebaut und dann Martins Ringträger, den Audi beladen. Wie jedes Jahr zuvor ist die Menge an Kram, die man mitnimmt, wieder mehr geworden. Mit den Jahren steigt die Professionalität und die Ansprüche natürlich auch. Björn war mit der ASW-20 schon am Donnerstag los. Am Samstag sind dann wir, David und Martin, auch los.

Um kurz nach zehn legen wir los mit den Wendepunkten Magdeburg, Nossen, Breslau und Nysa.

Eine kurze Pause mit Kaffee und Bockwurst vom Benzinkocher gönnen wir uns irgendwo zwischen Leipzig und Nossen.

Pause...

Der Rest der Fahrt ist auch soweit entspannt, es gibt diesmal nicht einmal einen Unfall in Polen. Mit Windschattenfahren hinter polnischen LKW bekommen wir den Spritverbrauch auf 8l herunter und es reicht eine Tankfüllung aus. Abends kommen wir in Mikulovice an und werden freudig von Björn begrüßt. Der hatte derweil schon Nudeln gekocht und schrieb auf dem letzten Kilometer auf dem Weg zum Platz, Essen wäre fertig. Punktlandunng. Und eine Kiste Bier hatte er auch schon besorgt. So lieben wir Kameradschaft.

28.10.: Scheißwetter und Küchenpimpen

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Für heute hatte der Wetterbericht nur eins im Sinne: Episches Regenwetter. Die Vorhersagen erzählen was von 20-30l/m², also ist eher nicht von Flugbetrieb auszugehen. Deswegen ist bei uns der Plan, etwas die Küche in Jesenik auf Vordermann zu bringen. Zzusammen mit mehreren Stammgästen haben wir zusammengelegt, um mal eine Dunstabzugshaube zu spendieren und einzubauen, da sonst regelmäßig das Wasser beim Kochen an den Fenstern herunterläuft. Eigentlich haben wir hier jedes Jahr die eine oder andere kleine Maßnahme vorgenommen, so auch dieses Jahr.

Björn hat sich dann um die Beschaffung des gerätes gekümmert und die Haube mitgenommen. Am Vormittag beginnen wir dann mit den Arbeiten. Werkzeug hatten Björn und Martin auch in großen Megen dabei.

Also mußten erst einmal die alten Hängeschränke abgeaut werden und die Löcher zugegipst.

David und Björn beim Löcher zustopfen

Anschließend benötigen wir noch eine Reihe an mehr oder weniger großen Teilen. Deswegen fahren Martin Kolar, Martin und David nach Nysa in Polen, um die Teile in einem Baumarkt zu holen und auch gleich noch Fressalien einzumarkten.

Was für ein Abenteuer es sein kann, Steckdosen, Kupferrohrteile, Silikon, Dichtungen und was weiß ich für einen Kram einzukaufen. Daß das in einem völlig chatotisch sortierten Markt spannend werden kann, wenn man weder die Sprache lesen noch sprechen kann, dachten wir eigentlich nicht. Mehr als eine Stunde später hatten wir zum Glück alles und sind ins Kaufland gefahren und haben dort noch Mampf besorgt. Dann ging es wieder zurück.

Mistwetter, es gießt in Strömen.

Dort hatte Björn schon angefangen, die Löcher für die Dunstabzugshabe zu bohren und Haltebleche zu befestigen.

Björn in der Nordwand.

Abends kochen wir noch Käse-Lauch-Suppe, die am Ende mehr Eintopf als Suppe wird - jedenfalls fällt der Löffel nicht um, so dick und gehaltvoll wird sie. Beschwerden hören wir keine, da alle hungrig sind.

Für morgen sind am Nachmittag eventuell fliegbare Bedingungen vorhergesagt, wir hoffen also auf einen Flugtag. Zudem wollen wir auch die Dunsabzugshaube noch fertigstellen und auch die Spülmaschine noch anschließen, die die Tschechen besorgt haben. Ordentlich Programm also...

29.10.: Küchenpimpen 2.0

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Guten Morgen, heute soll eseventuell den ersten Flugtag geben. Gegen Vormittag soll auch der Regen aufhören. Nach einem ausgiebigen Frühstück bekommt der Regen das dann auch mit und hört auf. Auch die Basis hebt etwas an. Grund genug für uns, die Flugzeuge aufzurüsten. Also gehen die Anhänger auf.

David holt den Rumpf des Arcus heraus

Mit vier Leuten haben wir, dank ausreichend Übung, den Luxusdampfer schnell zusammengesteckt. Jetzt noch die Ohren ran und dann ist der größte Teil auch schon getan.

David und Björn puzzeln die Ohren an den Arcus

Danach helfen wir noch Hans-Peter mit der DG1000, das Flugzeug zusammenzustecken.

Da stehen die Flugzeuge bereit für große Taten

Momentan ist allerdings die Basis immer noch tief, so daß an Flugbetrieb nicht zu denken ist. Also hängen wir die Flugzeuge an die Autos, nachdem wir alle Technik installiert haben und warten. Warten auf besseres Wetter. Da sich das nicht so schnell einstellt, gibt es erst einmal in der Küche noch zu tun. Die Tschechen haben derweil einen Kollegen mit einem Kernlochbohrer organisiert, der den Kanal nach außen für die Abzugshaube bohren soll. Nachdem es dann erst schwierig war, den Ankerbolzen festzubekommen (nein, eine Zinkdruckgußspritze ist mit Epoxidharz bei 5°C überfordert ;-) setzt der Kollege an. Jetzt sind wir gespannt, ob Martins Pilotloch gerade gebohrt ist und wir treffen.

Der Kernlochbohrer in Aktion

Parallel dazu hat sich Hans-Peter mit einem Eimer an der Innenseite posiert, um größere Kühlwassersauereien zu verhindern. Das ist auch notwendig, da in dem Eimer eine Menge Dreckbrühe landet.

Mit dem Eimer den Durchbruch absichern...

Danach sieht es so aus...

Wir haben ein Loch in der Wand.

David und Björn mit der Trophäe ;-)

Und was ist mit unserem Plan, heute noch zu fliegen? Nunja, die Basis sinkt, der Flieger trinkt. Die Wolken heben keinen Meter an und auch der Wind, den der Wetterbericht erst noch versprochen hatte, kommt nicht. Also geben wir irgendwann auf, packen den Arcus in seine Schlafanzüge und stellen ihn in sein Nachtlager.

Der Luxusdampger auf seinem Schlaflager

Also bleibt uns heute mehr Zeit, die Küche fertigzustellen. Es geht weiter. Martin hat derweil die Kabel für den Herd neu verlegt und auch noch eine Steckdose für die Haube installiert. Parallel dazu ziehen Björn und Gustav die Schutzfolien ab.

Es geht der Vollendung zu: Schutzfoloen abziehen.

Ein paar Minuten später haben wir die Haube montiert, alle Rohre verlegt und schalten das Teil ein. Ein deutlicher Unterschied gegenüber vorher.

Björn grinsend an der neuen Haube

Parallel dazu betätigt sich Martin als Klempner und verlegt die Frischwasserleitung für die Spülmaschine. Der alte Wasserhahn wehrt sich erst noch, aber am Ende bekommt er ihn dicht.

Rechts das neue Kuferrohr zur Versorgung der Spülmaschine

Schließlich sind wir irgendwann fertig und kochen noch Reis mit Scheiß. Das macht mit der Abzugshaube und Martins Induktionskochplatte einen Heidenspaß.

Hans-Peter, Björn und David beim Schnippeln der Zutaten

Der Topf kocht auf der 3,5kW Platte

Eine Stunde später gibt es dann was zu futtern und wir fallen beizeiten alle pappsatt ins Bett. Morgen ist alarmmäßiges Wecken - wir wollen 0430 los, da es morgen ordentlich Wind geben soll und wir den Tag nutzen wollen. Schauen wir mal.

In der Nacht wird der Wind dan schon deutlich kräftig. Mal sehen, wir sind heiß auf einen Hammerflugtag...

30.10.: Außer Spesen nix gewesen

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0430: Der Wecker reißt uns mit knochenzerreißenden Tönen aus dem Schlaf. Verdammt, was ist das denn nun? Achja, wir haben es ja so gewollt. Früh aufstehen, um das Wetter zu nutzen, das war der Plan. Also schälen wir uns aus den Federn und schlurfen zu den Flugzeugen. Etwas trübt der Windsack den Plan, da selbiger 70° quer zur Bahn steht und der Wind am Boden ziemlich knackig ist.

Martin fährt den Audi zum Flugzeug

Dazu ist es knackwarm. Bei 17° ist der Föhneffekt offensichtlich und keiner muß frieren.

So richtig können wir uns mit dem Wind icht entscheiden und frühstücken erst einmal mit einem Kaffee, in der Hoffnung, daß sich der Wind etwasa beruhigt. Danach bietet der Himmel ein einmaliges Spektakel, allerdings nimmt die Feuchte von Minute zu Minute drastisch zu, während der Wind sich nicht abschwächt.

Feuerhimmel am Morgen...

Oben am Platz angekommen wird es heller. Die Feuchte und der Wind interessiert das aber nicht. Letzterer nimmt sogar immer weiter zu und wir setzen uns am Ende auf die Flächen, weil es so böig wird. Bei dem Seitenwind ist an einen Start nicht zu denken.

Flächen festhalten...

Einem tschechischen Kollegen retten wir auch noch die hintere Haube der ASK-21. Die war nicht verriegelt und öffnete sich immer einmal ein paar cm. Martin sieht das, sprintet hin und verriegelt sie. Das hätte schiefgehen können.

Das Schauspiel schauen wir uns eine knappe Stunde an und realisieren, daß es mit dem Wind nicht weniger wird und wir so keine Chance haben, vom Boden zu kommen. Also beschließen wir, aufzugeben und erst einmal das Flugzeug wieder ans Vereinsheim zu stellen und anzupflocken. So stehen wir dann um neun wieder auf dem Schlafplatz...

Der Arcus wieder zu Hause - man beachte den Windsack...

Noch wollen wir nicht final den Tag beschließen und lassen die Bezüge erst einmal weg, vielleicht beruhigt sich das Wetter ja noch.

Tut es das? Nöööö... Stunden später messen wir die Windgeschwindigkeit. Die liegt bei ca. 20-30km/h am Boden und wir messen Spitzen bis 80km/h - ca. 40-60° quer zur Bahn. Keine Chance heute. Also stecken wir den Arcus wieder in die Bezüge und beschließen den Abend. Morgen wird es wohl fliegbar, aber der Wind wird morgen wieder weg sein, so daß man eher nicht mit Welle rechnen muß. Mal sehen, vielleicht bekommen wir morgen endlich den Hintern in die Luft.

31.10.: Plastewolke über dem Keprnik

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Nach dem gestrigen Debakel und der Aufbauübung haben wir heute beschlossen, es nicht zu übertreiben mit der Hektik und den Wecker auf Ausschlafen gestellt - 0730. Die Vorhersage für heute ist eher lau, es soll nur eine "Mikrowelle" geben, da der Wind ziemlich schwach ist. Also frühstücken wir in Ruhe und schälen dann die Flugzeuge aus den Bezügen.

Beim Hochfahren an den Start ist es fast sommerlich warm und der Wind ist nicht vorhanden. Wir stellen den Arcus neben die Piste, bereiten uns vor und starten. Björn und Hans-Peter müssen noch ein paar Schlepps abwarten, kommen dann aber auch hoch.

Der Arcus und die DG1000 von Hans-Peter am Start

Einsteigen und los geht es bei herrlichstem Sonnenschein

Am Keprnik angekommen, sehen wir schon eine riesige Wolke aus Segelflugzeugen in einem einzigen Aufwind hängen. Leider kommen wir mit dem Arcus nicht wirklich nach oben, da die Flächenbelastung bei dem geringen Steigen uns einen Strich durch die Rechnung macht. Zudem wirkt ds Steigen auch eher nach Thermik als nach Welle. Eine Weile können wir uns zwischen 1600 und 1800m MSL halten und ein paar Fotos aufnehmen.

Der Praded am Horizont und Waldbrand bei der Goldkuppe

Dabei stellen wir fest, daß es an allen Ecken und Enden Feuer im Wald hat. Auf Nachfrage erfahren wir, daß die Wälder hier auch Probleme mit Borkenkäfern haben und daß mit den Feuern die Reste nach dem Beseitigen der befallenen Bäume verbrannt werden. Leider stinkt die Thermik an den Stellen, aber man weiß wenigstens, daß man drin ist.

Auch Björn mit der ASW-20 haben wir über Jesenik vor die Linse bekommen

Die ASW über Jesenik

Nach knapp zwei Stunden Flugzeit ist an der Stelle, wo wir waren, kaum noch Steigen zu finden, also probieren wir es noch in den entstehenden Thermikwölkchen. Das reicht allerdings auch nicht wirklich zum leben, dewegen begeben wir uns auf den Heimweg. Bei den schönen Sichten können wir noch ein Foto vom Platz machen.

Der Flugpatz Mikulovice aus der Luft

Nach der Landung legen wir die Flugzeuge wieder schlafen und genießen die warmen Temperaturen draußen auf der Bank mit einer Tasse Kaffee in der Hand. Erholung pur kann man sowas nennen.

Sommerliche Temperaturen im Herbst: T-Shirtwetter...

Auch die Thermik baut noch etwas auf. Wir überlegen noch, entscheiden uns aber dann gegen noch einen Start. Manch anderen hält das nicht ab und so starten noch ein paar in den von schönen Cumulanten geprägten Himmel...

Noch ein Schlepp in die Berge

Inzwischen sind auch Wolkenstraßen zu sehen - Welle gibt es keine mehr. Diese Möglichkait wird vor allem von den Neulingen hier ausgiebig genutzt, um die Gegend kennenzulernen und sich die Einweisungen abzuholen. Deswegen gibt es für den Blanik vom Aeroklub Jesenik eine Menge Interessenten...

Den Abend lassen wir dann nicht mehr lange gehen - für morgen sind die Vorhersagen richtig gut. Also bereiten wir uns wieder auf einen Alarmstart um 0430 vor und legen uns schon kurz nach 9 ins Bett...

 

 

01.11.: Wir knacken die vier Stellen...

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Heute war wieder Alarmstart angesagt, da das Wetter gut werden soll. Deswegen starten wir kurz vor dem Sonnenaufgang und die Wellen nehmen uns in Empfang. Tatsäxhlich hält das Wetter zunäcst was es verspricht, wird aber von Zeit zu Zeit auch interessant.

Um es kurz zu machen: Nach einem spannenden Tag knacken wir als erste die magische 1000km Marke hier in den Sudetenwellen. Der Flug wird wieder einmal der längste, höchste und weiteste für uns, als wir am Abend nach Sonnenuntergang wieder landen.

Sonnenaufgang in 3000m Höhe...

Es gibt dabei einiges zu erzählen, deswegen wird der auch noch in einem Extrabericht verarbeitet.

 

02.11.: Technischer Dienst und entspannen

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Für heute waren die Vorhersagen eher nur von schwachem Wind geprägt, weswegen keine Welle stehen soll. Wir entscheiden uns daher, den Tag ruhig angehen zu lassen und uns stattdessen mit den Flugzeugen zu befassen. Die waren gestern durch die späte Landung in der Dämmerung nicht mehr zu ihren Streicheleinheiten gekommen. Also war heute die Prämisse Bezüge herunter und Cockpit aufräumen, Putzen und vor allem mal nach den Sauerstoffpullen zu schauen. Dort mußten wir feststellen, daß die fast 10h Flugzeut bei den meisten von uns die Reserven ziemlich aufgebraucht hatten. Mehr als 100bar hatte kaum jemand noch auf dem Kessel und manche Flasche war gar fast leer.

Glücklicherweise haben die Organisatoren vom Wavecamp vorgesorgt und zwei riesige 50l Flaschen Sauerstoff im Büro stehen, an denen man nachtanken kann. Damit hat man auch schnell einen Vormittag rum. Den Rest des Tages nutzen wir zum draußen sitzen und dies und das.

Abends ging es dann ins Restaurant auf die Goldkuppe, wo man vorzügliche Steaks genießen kann. Sogar Wild aus den einheimischen Wäldern gibt es hier. Eine besondere Spezialität ist řezané pivo, wo helles und dunkles Bier übereinander geschichtet werden. Ist schon ein Anblick, die Kellnerin beim Zapfen dabei zu beobachten...

řezané pivo - leider ist die Fotografie nicht so gut geworden

03.11.: Ausflug in dunkle Jahre

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Schon die Nacht ist der endlose Regen losgegangen und auch am Morgen gießt es am Platz noch in Strömen. Deswegen haben wir uns heute einen Alternativplan überlegt und wollen eine Reise in die dunkelsten Jahre deutscher Geschichte unternehmen. Von hier aus ist es nicht weit bis nach Oświęcim - oder Auschwitz, wie der Ort im Deutschen genannt wird.

Nach reichlich 2,5h Autofahrt durch sehr ländliche Gegenden Südpolens kommen wir dort an und müssen feststellen, daß der Zugang zum Stammlager nicht mehr möglich ist, da die maximale Menge an Tickets schon vergeben ist. Besucherströme, so weit das Auge reicht wollen das ehemalige Konzentrationslager besichtigen und man vernimmt einen babylonischen Sprachwirrwar. Aus allen Nationalitäten sind Besucher da.

Also begeben wir uns stattdessen nach Birkenau, ins ehemalige Vernichtungslager und sehen uns das mal an. Die Empfehlungen auf der Internetseite besagen, daß man mit etwa 1,5h pro Teil rechnen muß. Das erscheint uns mehr als untertrieben.

Blick über die "Rampe" zum Eingangsgebäude

Das Lager ist einfach nur riesig, man kann sich die Ausmaße des Geschehens nicht vorstellen, was hier einmal passiert sein muß. Auf einer Fläche von reichlich einem Quadratkilometer waren mehr als 90000 Menschen interniert. Man ist einfach sprachlos ob der Dimensionen und bleibt ratlos mit dem "Warum" zurück...

Reste einer Gaskammer mit Krematorium, gesprengt Anfang 1945

Elektrozaun

Tor zu einem der Barackenblöcke

Bauabschnitt 1, der älteste Teil von Birkenau

Das Eingangsgebäude mit den Fundamenten der Lagerbaracken

Stumm schauen wir uns alles an und fahren dann nach Hause, als das Museum schließt. Man sollte das einmal gesehen haben, um festzustellen, wozu Menschen fähig sind.

04.11.: Wegen Bodennebel geschlossen

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Guten Morgen, früh um 0930 Ortszeit ;-) Nach der gestrigen, doch beklemmenden Reise haben wir uns heute mal etwa mehr Schlaf gegönnt. Etwas Welle soll es heute geben und auch im Satellit ist zu sehen, daß im Riesengebirge schon die Welle steht. Leider nutzt uns das nixchts, hier ist Flaute. Auf dem Flugplatz ist die Suppe dick und wir sehen keine Sonne. Die Webcam auf dem Serak zeigt uns dann einen dickem Mittelfinger - zumindest kommt es uns so vor.

Blick vom Serak Richtung Flugplatz: Dicke Pampe steckt im Tal fest

Am Boden kommt der Wind schwach aus Nord und hält die Brühe konstant bei uns fest. Keine Chance, wegzukommen, allerdings glauben wir auch nicht an Wellen, wenn nur 6m/s Wind am Serak gemeldet werden.

Nebel und Nordwind - bääääääääääh :-(

Das hätte man gewußt haben sollen, dann hätte man gewandert haben können... Konjunktiv 27 oder wie man das grammatikalisch nennt. Nutzt nix, der Tag ist fast rum. Den Rest der Zeit nutzen wir, um Artikel für das Tagebuch zu schreiben und noch Kleinigkeiten zu erledigen und einzukaufen. Danach schauen wir noch einmal nach unserem Dampfer. Wetter ist unverändert, nur die blaue Stunde gibt der Sache einen ganz eigenen Charme.

Der Arcus im Nebel in der blauen Stunde

Eine Sache fällt uns dann noch ein - einen Kanister blaues Blut kann das Flugzeug noch vertragen. Also füllen wir noch etas Avgass nach...

Arcus tanken - 2000m Steighöhe mehr

Besser man hat, als man hätte, wie Oma immer sagte. Was nutzt einem der Sprit im Anhänger, wenn man von sonstwo heimratteln muß, weil die Welle dann doch niciht zündet. Da weiß man den Tank lieber voll.

Danach begeben wir uns in die Küche, wo Björn heute den Kochlöffel schwingt. Es gibt bei uns Bratkartoffeln mit nicht wenig Knoblauch :-)

Björn und Gustav an der Bratpfanne

Der Rest des Abends geht dann nicht mehr allzu lange - morgen sind die Vorhersagen gut. Also planen wir wieder einen Alarmstart mit 0430 wecken.

 

05.11.: Der nächste Langstreckenflug

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Heute früh gab es Alarmstart Nummer drei in diesem Urlaub. Wieder klingelt der Wecker und wie durch Magie sind wir schon in Erwartung des Weckers kaum noch im Tiefschlaf. Björn schaltet wieder das Licht ein und wir beginnen mit den Vorbereitungen. Flugzeuge aus den Bezügen schälen, an den Start zotteln, Kaffee und Frühstück und wieder an den Start latschen. Kurz nach sechs sind wir startklar und merken, daß das inzwischen fast Routine wird.

Halb sieben zündet der Motor und wir erheben uns in die Luft. Erst in über 2000m in der Welle geht die Sonne auf und gibt den Blick auf die hohe Tatra frei. Irgendwie bekommen wir da gerade Lust, einmal da hinzufliegen.

Die hohe Tatra am Horizont erscheint nicht weit weg...

Leider ist das aber da hin mit den Freigaben so eine Sache, also lassen wir das. Wieder geht der Flug ins Riesengebirge und, obwohl der Wind mit dem Hochdruckgebiet im Osten eine ziemlich arge Südostkomponente hat, funktionieren die Wellen gut. Also kommen wir da problemlos hin und fliegen etwas weiter nach Nordwesten. Auch im Zittauer Gebirge sieht es nach Wellen aus, allerdings äußert PIC David das Begehren, eher einen großen Flug zu machen. Deswegen fliegen wir wieder uns wieder recht tief an den Bergen ausgraben mußten.

Weiter geht die Tour auf bekannten Wegen, allerdings ist es heute mit der Südostkomponenten des Windes und einer starken Drehung mit der Höhe nicht einfach, die tragenden Linien zu finden. Zusätzlich kostet der Ausflug nach Vitkov viel Höhe, da es dort ordentlich säuft. Somit bekommen wir den Schnitt nur mühsam an die 100km/h heran.

Ein riesiger Lenti über dem Riesengebirge

Bei der zweiten Runde ins Riesengebirge sind die Bedingungen ähnlich. Leider sind jedoch die Steigwerte im Altvatergebirge nicht so der Hit, deswegen dauert es seine Zeit, bis wir wieder auf Höhe sind.

Bei der letzten Runde gegen Ende des Tages, nachdem wir noch ein zweites Mal in Vitkov waren, finden wir am Altvater erst gar kein brauchbares Steigen mehr und wollen schon entnervt die Höhe abfliegen. Das hätte kaum 900km gebracht, allerdings gräbt Davids dann noch am Nordwestrand des Reichensteiner Gebirges eine brauchbare Welle aus, die uns mit immerhin 1,5m/s noch einmal etwas Höhe verschafft.

Feierabendwelle am Reichensteiner Gebirge

Aus reichlich 5000m fliegen wir jetzt noch einmal Richtung Eulengebirge und drehen dort wieder um. Als wir wieder gelandet sind, stehen erneut fast 10h Flugzeit und diesmal 940km auf der Uhr. Damit ist David heute weltweit auf Platz zwei - lediglich in den Alpen ist noch jemand im Südföhn ein paar km weiter geflogen.

Was für ein interessantes Wetter. Heute früh hätten wir es nicht für möglich bekommen, daß wir mit den Windverhältnissen - Südost in der Höhe ist nun wirklich wenig ideal für die Gegend - noch einen solchen Schnitt herausholen. So langsam fängt das hier, an, Spaß zu machen.

Nunja, nach der Landung passiert dann nicht mehr viel. Wir gehen noch kurz im Restaurant auf der Goldkuppe essen, danach verschwinden alle im Bett. Für morgen ist das Wetter wieder so ähnlich angesagt. Da es danach eher schlechter werden soll, planen wir den nächsten Frühstart. Man nutze die Zeit, die bleibt ;-)

06.11.: Arcus entfesselt Nummer drei!!

Geschrieben von Webmaster am .

Wieder grüßt das Murmeltier - im positiven Sinne. Die Wettervorhersage bleibt und wir bauen wieder früh auf. Heute schaffen wir es so, uns bereits 0628 in die Luft zu erheben. Nebenbei gestanden uns die Tschechen, daß sie früh im Bett bei OGN schauen, ob GF schon fliegt. Wenn ja, dann lohnt das Aufstehen, weil das Wetter geht. Das war für uns eine Kleinigkeit zum Schmunzeln :-)

Nach demStart stellen wir fest, daß sich die Wettersituation kaum geändert hat im Vergleich zu gestern. Martin bemerkt noch, daß es bei dem mauen Steigen kaum drin sein wird, einen großen Flug hinzulegen und ist in Gedanken eher bei einer Sightseeingrunde. Das ist eigentlich auch kein Problem, allerdings wissen wir zu dem Zeitpunkt noch nicht, daß er sich irrt...

Dennoch ist das Wetter äußerst veränderlich. Gestern konnte man oberhalb des Nebels in Polen bis in die Tatra schauen. Heute geht das nicht, da wir in einer ziemlich dicken Dunstschicht sitzen. Oberhalb dessen ist die Luft knochentrocken - es gibt keinen einzigen Lenti. So müssen wir im Wesentlichen der Nase vertrauen, um die tragenden Linien zu finden.

Nach einem Ausflug nach Südosten, der kaum Steigen brachte, fliegen wir aus 5000m los ins Riesengebirge. Ob es da geht, wissen wir noch nicht, aber der Hinweg ist aus der Höhe mit knapp 80km/h Rückenwind eher als einfach zu betrachten.

Im Riesengebirge: Die Rotorwurst steht.

Entsprechend unserer Erwartung enttäuscht das Riesengebirge nicht und wir können eine Welle mit ca. 2,5m/s ausgraben, die uns bis auf 6600m hochhievt. Damit sollte auch der knackige Gegenwind auf dem Heimweg lösbar sein.

 

Flug gegen die Sonne: Es ist dunstig unten...

Gegen die Sonne können wir kaum erkennen, wo wir eigentlich hinmüssen, so dunstig ist es in den unteren Schichten, wenn man weit schauen will. Direkt nach unten sind die Sichten aber sehr gut, also finden wir doch das Ziel. :-)

2500m bezahlen wir für den Rückweg und sind nun am Überlegen, wo man die nächste Tankstelle findet, als wir ein paar Flugzeuge nordwestlich des kleinen Hügels an der Nordwestecke von Jesenik sehen. Dort steigen auch wir ein und finden eine Welle, die erst mit 2,5m und dann weiter oben sogar mit bis zu 3m/s geht. Offenbar gibt es hier einen Resonanzeffekt vom Serak und dem Hügel, wodurch eher die Sekundärwelle die stärkere ist. Wie dem auch sei, wir nutzen den Fahrstuhl und feilen an der Tagesstrategie. Doch noch einen großen Flug probieren? Egal, erst einmal weiter.

3000m tiefer nach der Vitkovtour steigen wir wieder an der gleichen Stelle ein. Die geht auch nach wie vor - also tanken wir für den Weg ins Riesengebirge. Aus 5000m geht es dorthin und wir spulen das schon bekannte Programm ab. Hinfliegen, rein Richtung Görlitz und dann wieder in der Riesengebirgswelle steigen, bis wir die Rückflughöhe haben. Das klappt nach Plan und aus 6400m geht es wieder nach Hause in die Sekundärwelle bei Jesenik. Die bringt uns mit konstantem Steigen bis 6600m, wobei die Zeit mit 2,5-3m/s nicht lang wird. Währenddessen gelingt uns ein Foto vom Flugplatz. Die ersten sind schon wieder gelandet und wir fragen uns, wieso, während das Vario in den höchsten Tönen fiept...

Flugplatz Mikulovice: Die ersten sind schon wieder unten. Wieso nur?!

Weiter geht es nach Vitkov und zurück - leider haben wir aber diesmal richtig Pech. Mit 4500m ist der Preis ziemlich hoch, als wir wieder bei Jesenik in die Welle einsteigen. Aus 2700m spielt die auch nicht so richtig mit, wird dann aber nach oben besser. So steigen wir, stets mit dem Blick auf der Armbanduhr, bis 5500m für den letzten Ausflug Richtung Eulengebirge.

Wir haben bis jetzt etwas über 900km auf der Uhr, das sollte doch für den nächsten Tausender reichen? Leider bekommen wir es aber nicht auf die Reihe, tragende Linien auf dem Weg zum Eulengebirge zu finden. So spült es uns mit manchmal 2m/s, bisweilen auch mit bis zu 5m/s vom Himmel und die Komforthöhe verdunstet wie flüssiger Stickstoff auf heißem Asphalt. Verdammt nochmal!!

Auch Verlagern nach links oder rechts ändert nicht viel, so entschließen wir uns zu Wende, obwohl das eigentlich flugtaktisch totaler Blödsinn ist. Mit der Sonne im Rücken sehen wir aber, wo das Problem lag. In den tieferen Schichten ist der Wind wesentlich weiter aus Süd kommend orientiert, so daß die Welle im Dunst deutlich weiter weg vom Hang liegt - wir waren also die ganze Zeit im Saufen unterwegs. Das nun wissend, können wir korrigieren und so auch Steigen ausgraben. Leider paßt das aber kaum mehr zum letzten Schenkel und Umkehren bringt angesichts des nahenden Sonnenuntergangs auch keine Punkte mehr. Also entschließen wir uns, bis Krnov auszuholen.

Weiter geht es und das Navi im Arcus bestätigt uns die 1000km.

1000km - meint das LX. Paßt aber nicht :-(

Bei angezeigten 1005km drehen wir herum und fliegen nach Hause, da es langsam aber sicher dunkel wird. Auch heute wird die Landung wieder bockig, wenn auch nicht ganz so arg, wie am 01.11. Martin setzt den Arcus auf die Piste und wir rollen aus. Tag drei mit fast 10h Flugzeit und wieder fast Rekorddistanz.

Leider macht dann der OLC einen Strich durch die vier Stellen. Offenbar rechnet der etwas anders, so kommen wir nur auf 992km. Egal, das ändert nichts am Spaß des Fluges.

Fazit: Was für ein Fest ist das dieses Jahr...

Lange geht der Abend auch heute nicht - zwei Tage mit Alarmstart und solchen Flugzeiten sind schon deutlich fordernd... Lediglich die Sauerstoffpullen füllen wir noch, da selbige nun nach den Flügen komplett alle sind. An einem Tag zwischen 3000 und 6500m schnüffelt jeder eine 2l Flasche weg.

07.11: Flugzeuge fotografieren

Geschrieben von Webmaster am .

Nach den letzten beiden Tagen mit je 10h Fliegen in wahnsinnigen Höhen gönnen wir uns heute erst einmal etwas mehr Schlaf. Das Wetter riecht heute weniger nach Wellen, als eher nach Rotoren und hydraulischen Sprüngen, da der Wind nur in niedrigen Höhen vorhanden sein soll. Oberhalb von 3000m ist eher nur Flaute angesagt, so daß es heute kaum was wird mit Welle. Das im Hinterkopf schlafen wir erstmal aus...

So beginnt der Tag recht ruhig bei angenehmen Temperaturen. Frühstücken, Flugzeug auspacken und um 11 starten wir. Auf dem Weg zu den Bergen ist die Rotorwurst schon deutlich zu sehen. Als wir dort einsteigen, knallt es uns fast 5m/s unter die Flächen und die Wolken verschwinden unter uns. Auch wenn das zunächst Spaß macht, ahnen wir das weitere Geschehen. Der Wind wird geringer und das Steigen hört schließlich in knapp über 3000m auf. Eine kleine laminare Stelle in der Nähe des Praded finden wir, allerdings ist das recht seltsam, da es luvseitig davon auch wieder Rotorturbulenz gibt. Riecht arg nach einem hydraulischen Sprung...

Einmal schaffen wir es an dem Tag sogar knapp über 4000m, aber so richtig wellen will es nicht. Also nutzen wir den Tag für ein paar lokale Ausflüge und hunderte Fotos der vielen Flugzeuge...

Björn in der ASW-20

Die DG1000 aus Brandenburg

Und hier hat Martin noch einmal beide vor die Linse bekommen

Etwas mehr als 5h Flugzeit gönnen wir uns, bevor wir wieder, fast als letzte, landen. Der Sonnenuntergang bietet dann noch ein Schauspiel der besonderen Art.

 

08.11.: Ausfahrt nach Bielsko-Biała

Geschrieben von Webmaster am .

Da der Wind heute komplett ausgehen sollte, haber wir gestern noch über einen Alternativplan beraten. Von hier aus sind es ca. 250km bis nach Bielsko-Biała, wo früher die polnischen SZD Segelflugzeuge gebaut worden. Heute heißen die Allstar Glider und bauen nach wie vor Flugzeuge.

Da wir Bernd Hager, den Inhaber der Firma, bereits gut von den Segelkunstflugwettbewerben kennen, hat David ihn angeschrieben, ob wir uns das mal anschauen können. Die Antwort kam prompt, er wäre da und wir können gern vorbeikommen.

Gesagt getan, also sind wir zu viert in Martins Audi geklettert und los ging die Tour, mitten durch das südpolnische Niemandsland. Vor Ort angekommen hat uns Bernd erst einmal die Räume direkt am Flugplatz Bielsko-Biała gezeigt. Riesige Hallen gibt es dort noch aus Zeiten vor der Wende, die inzwischen schon vom Zahn der Zeit angenagt sind und wo nur noch wenig Aktivität herrscht. Einzig eine Firma für Luftfilter nutzte das noch und wir waren nicht sonderlich über die Arbeitsschutzbedingungen überrascht, mit denen die Arbeiter das Polyesterharz auf den Glasmatten verteilten... Dort will Bernd eine zweite Fertigungslinie für den Perkoz, den Doppelsitzer, aufziehen. Dabei sahen wir auch noch die Diana 2 mit FES Antrieb an der Nasenspitze, die dort gerade nach einem Erprobungsflug abgebaut wurde. Über unsere Hilfe waren die Anwesenden dankbar und wir bekamen manch ungewöhnliches Detail in der Konstruktion des Flugzeuges zu sehen.

Danach ging es noch zu Andrzei Papiorek, wo derzeit die Fertigung läuft. Ein völliger Kontrast - die Hallen dort waren blitzsauber und wir konnten auch alle möglichen Formen bestaunen. Zwischen den Zielen gab es für uns noch Kaffee und Kuchen an einer kleinen polnischen Konditorei.

Wieder am Flugplatz angekommen, war der eine Perkoz, der dort gerade fertiggestellt in der Halle stand, auf dem Flugfeld und wurde hochgeschleppt. Bernd erzählte uns, daß der an einen französischen Verein geht und heute die Werksabnahmeflüge absolviert. Also bekamen wir noch ein sauberes Kunstflugprogramm mit dem Flugzeug zu sehen und halfen dann mit beim Einräumen. Ist schon ein schickes Flugzeug, der Perkoz. Komplette Kunstflugzulassung, trudelt ohne Verrenkungen und mit den 20m Ohren kann man wie mit einem leichten Duo überlandfliegen. Das perfekte Gerät für Schulung, Kunstflug und Überlandfliegen im Verein...

Mit allen Diskussionen, die dann noch aufkamen, war es dann dunkel, als Bernd uns verabschiedete. Danke Dir noch einmal, daß Du Dir den gesamten Tag für uns vier Verrückte Zeit genommen hast...

 

09.11.: Pampewetter und Abschlußfeier

Geschrieben von Webmaster am .

Heute sollte der letzte Flugtag des Urlaubes sein, da wir schon für morgen die Heimreise planen. Leider war allerdings die Vorhersage eher mäßig. Der Wind ist auch nur in geringen Höhen vorhanden, was wieder nur Rotoren ermöglicht.

Also starten nur drei Flugzeuge: Björn in der ASW-20, Max in der Brandenburger DG1000 und wir im Arcus. Beim Start hängen aber schon ein paar tiefe Wolken an den Bergen und wir haben mühe, über die Rotorwurst zu kommen, da selbige unten offenbar keine Lücke mehr hat. Diesig heute...

Steigen in der Wolkenlücke

Bis über 2000m lassen wir den Rattel laufen, um zu schauen, inwieweit der primäre Rotor frei ist. Da ist aber kaum eine Lücke zu sehen, also lassen wir es lieber bleiben, da hinzufliegen und in den Dreck zu fallen. Deswegen können wir in ein paar Nullschiebern auch nur das Absaufen verzögern. Björn und Max haben etwas mehr Glück und kommen ein paar Meter höher, allerdings ohne signifikante Perspektive.

Eine halbe Stunde später sind wir wieder unter die Wolken gefallen, wo es eine ziemliche Waschküche hat.

Was für eine diesige Brühe...

So rollt das Rad nach nicht einmal einer Stunde wieder. Die Landung wird dann noch einmal etwas spannend, da man kaum andere Flugzeuge erkennt. Mit etwas mehr Funkverkehr als üblich sortieren wir uns deswegen in die Platzrunde.

Eigentlich ist das heute auch gar kein großes Problem, da wir eh noch Programm haben und nicht so spät landen wollten. Da es nun etwas zeitiger ist, bauen wir die Flugzeuge ab und verstauen sie im Anhänger. Auch die Bezüge hatten wir zum Trocknen in der Terasse deponiert und packen sie weg.

Danach geht es zum Einkaufen - wir haben für heute Abend eine kleine Dankesfeier für die Rekordflüge mit den Tschechen und den Teilnehmern des Wellenfluglagers geplant. Es soll von uns Gulasch mit böhmischen Knödeln geben. Die Einheimischen vom Flugplatz haben noch ein Faß Bier und Nachtisch angekündigt.

Also los, Zutaten schnippeln...

David beim Verbereiten der Knödel

Parallel dazu brät Martin das Fleisch an und packt es anschließend in den großen Kessel. 4kg Fleisch und 2kg Zwiebeln sollte die Meute sättigen...

Schmoren, schmoren, schmoren...

Pünktlich um 1900 gibt es Essen und wir sind erstaunt, wie schnell alles vertilgt ist. Hat wohl geschmeckt - großes Lob für die Köche, wenn nix übrig bleibt :-)

Die Teilnehmer beim Essen

Danach hatten sich noch die Mitglieder vom Aeroklub Jesenik etwas einfallen lassen: Martin und David bekamen noch einen Siegerpokal für den ersten 1000km Flug in der Sudetenwelle überreicht, samt Torte mit der entsprechenden Zahl. Darüber haben wir uns riesig gefreut :-)

Foto mit allen Beteiligten

Weiter ging der Abend dann mit Filmen und Fotos und vielen angeregten Gesprächen. Wenn das keine Völkerverständigung ist, dann weiß ich auch nicht weiter...

Gegen Mitternacht hatte sich der Saal dann geleert und David, Björn und Martin waren die letzten, die sich noch ein Absackerbier auf einen wahnsinnig ereignisreichen und eindrücklichen Urlaub genehmigten...

Das letzte Bier in Mikulovice 2018

Irgendwann nach Mitternacht waren wir schließlich auch müde und haben uns in die Waagerechte begeben. Morgen liegen 700km Fahrt vor uns...

10.11.: Heimreise

Geschrieben von Webmaster am .

Nach der Feier gestern lassen wir den Tag ruhig angehen. Da mit dem Flugzeug schon der wesentliche Part verpackt ist, müssen wir "nur noch" die Küche und den Schlafraum evakuieren und alles in Autos und Anhänger werfen. Nach rund zwei Stunden Herumgerenne gelingt uns das auch besser, als gedacht.

Kurz vor um 10 stehen die Autos mit den Anhängern abfahrbereit auf dem Vorfeld. Parallel dazu haben sich die lokalen Fallschirmspringer eingefunden und lassen sich von einem alten Brigadyr auf Höhe bringen. Auch ein paar Flugzeuge hängen in den Rotoren, allerdings sieht es nicht nach einem verpaßten Tag aus.

Abfahrbereit...

Im Gegensatz zu den letzten Jahren ist das Vorfeld diesmal trocken und wir können den Großteil der Fahrt bei strahlendem Sonnenschein absolvieren. Staus gibt es auch kaum, so daß wir gut druchkommen.

Kurz vor Görlitz gibt es dann die obligatorische Bockwurst- und Kaffeepause, bevor wir irgendwann spät in Braunschweig einschlagen. Noch immer können wir die Eindrücke des Urlaubes kaum fassen.

Tags darauf karren wir den treuen Arcus wieder nach Wilsche und bauen alles aus. Damit ist unser Urlaub für dieses Jahr vorbei und dieses Tagebuch zu Ende :-)