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"Baum fällt!!!"

Geschrieben von Webmaster am .

Februar 2022, seit gefühlten Ewigkeiten ist das Wetter einfach nur furchtbar. Wahlweise nach ein bis drei Tagen gibt es das nächste Tiefdruckgebiet, das uns aufs Neue mit Regen und Wind einseift. Okay, die Landschaft kann es nach ein paar trockenen Jahren brauchen, dass es mal regnet. Auch die Talsperren im Harz freuen sich über Wasser, aber irgendwie nagt das Wetter doch an den Befindlichkeiten, so grau, wie es ist.

Das wäre ja an sich nicht schlimm, aber die Woche hat es nicht nur Wind im Gepäck, sondern ausgewachsene Orkane. Gleich drei davon kommen uns besuchen mit erst einer Woche und dann nur zwei Tagen Abstand. Freitag abend am 18.02. wird es richtig wild, es pfeift, wie verrückt. Tags drauf wollen wir eigentlich die Flugzeuge in den Werkstätten weiter pflegen aber is nich... :-(

Der Sturm hat eine Reihe der am Südrand des Platzes stehenden Kiefern umgeworfen. Von den Wohnwagen ist keiner in Mitleidenschaft gezogen, wohl aber das Dach der Metallwerkstatt. So ein Mist, also klettern wir mal auf das Dach und sehen nach...

 

Da liegt eine dicke Kiefer auf der Metallwerkstatt

Okay, Glück im Unglück, so scheint es. Die Kiefer ist genau tangential gefallen und hat das Dach eher großflächig erwischt. Ein paar verbogene Trapezbleche gibt es, aber es sieht so aus, als ob noch alles dicht ist. Also ändert sich unser Plan und statt an den Flugzeugen zu schrauben und polieren geht es ans Holzfällen und Aufräumen. 

Da das Dach feucht und mit dem Algenbelag extrem glitschig ist, erscheint uns die Kettensäge auf dem Dach zu gefährlich. Martin und Hennig machen sich also mit der Bügelsäge dran, die Krone zu entasten und die Äste herunzerzuwerfen.

Krone entasten

Henning beim Einsammeln und Herunterwerfen der abgesägten Äste

Aber wie machen wir mit dem Stamm weiter? Die Bügelsäge klemmt nach ein paar cm, das wird nix. Für die Kettensäge ist es immer noch zu glatt, also schnappt sich Martin die Axt, schärft sie und hackt den Stamm zweimal quer durch.

Holzhacken mal anders

Parallel dazu hat sich Dennis in die Schnittschutzkleidung geworfen. "Der Baum da hängt auf Dreivirtel Neun über der Zufahrt nur an einem anderen Baum, der ist unten lose. So können wir das nicht lassen" konstatiert er, als er mit der Kettensäge kommt. Stimmt, der bestimmt 40cm dicke Stamm ist unten schon entwurzelt.

Die Kiefer hängt nur noch oben, das ist kreuzgefährlich

Parallel fängt er dann an, den Fällkerb herauszutrennen. Ob dann der Fällschnitt den Baum zu Fall bringt? Jedenfalls ist das keine leichte Sache, da sich der Stamm oben verkeilt hat, was ihn unberechenbar macht...

Dennis beim Setzen des Fällkerbs an der fast entwurzelten Kiefer

Martin hat derweil den oberen Stammteil mit der Axt abgetrennt.

Der Stamm ist ab, während Dennis den Fällschnitt setzt

Erwartungsgemäß gibt der Baum nicht auf. Er dreht sich zur Seite weg, rutscht ein Stück und bleibt dann final an der anderen Kiefer hängen. So wird das nix, also muss ein Seil her, um den Stamm wegzuziehen. Martin wirft ein altes Flugzeugschleppseil über den Stamm, an dem er eine alte Bremsscheibe der Dimona als Wurfgewicht befestigt hat. Wozu das noch gut sein kann ;-)

Erst probieren wir es noch mit dem Schleppseil, merken aber schnell, dass das viel zu dünn ist. Also holt Dennis den 2,5cm dicken Tampen und Henning fährt mit dem Traktor vor. Mit dem Schleppseil ziehen wir dem Tampen hoch... Mit ein paar Palstek verbinden wir die Seile, es hilft schon, ein paar Knoten zu kennen.

Der dicke Tampen auf dem Stamm

Henning montiert dann das Seil in der vorderen Halterung des Traktors und gibt Gas, während wir uns aus der Schussweite des Seils begeben, sollte dieses reißen.

Seil straff am Traktor

Schlussendlich sind wir beeindruckt über die Kraft, die wir brauchen, bis der Stamm fällt, aber wir bekommen ihn am Ende herunter und trennen die Mitte, die die Straße versperrt, heraus. Auch noch einen zweiten Baum müssen wir fällen, dessen Krone halb abgebrochen ist.

Dennis beim Zerlegen

Parallel zu den Fällarbeiten läuft das restliche Aufräumen. Der Sturm hat auch eine Menge Kleinzeug von oben herabfallen lassen, das wir neben den Ästen der Krone der gefällten Bäume abtransportieren. Der Anhänger ist da schnell voll...

Abtransport der Reste

Schlussendlich bekommen wir alle gefährlichen Bäume gefällt und die Kiefer vom Dach. Wie schon am Anfang gesehen hat das Dach ein paar Dellen, ist aber erst einmal noch dicht, so dass wir keine Gefahr im Verzug haben.

Da ist der Baum endlich vom Dach entfernt.

Sechs Stunden später sind wir dann wirklich geschafft ob der körperlichen Arbeit und der eine oder andere hat sich dabei auch ein paar Blasen geholt...

Decke Damendusche...

Geschrieben von Webmaster am .

...ist drin :-)schreiben uns Jürgen und Marianne zufrieden am letzten Samstag.

Gipsartonplatten an der Decke montiert

"In den letzten Wochen waren wir erst noch mit Einreißen beschäftigt" erzählt er weiter, "aber jetzt haben wir schon die Wände verputzt und können mit dem Aufbau beginnen. Auf die Latten kamen dann die Gipskartonplatten für die Decke drauf. Ist über Kopf anstrengend, aber wir haben es mit vereinten Kräften hinbekommen" strahlt er sichtlich zufrieden und wir finden, zurecht.

Rechte Seite der Damendusche

Und auf die Seite kommen dann die Duschkabinen

"Weiter geht es dann kommende Woche mit dem Verspachteln der Fugen und der Schraubenlöcher, dann sieht man die auch nicht mehr" wird uns noch der Plan erläutert. Na wir freuen uns schon auf das Ergebnis!

Noch eine (Bad) Baustelle...

Geschrieben von Webmaster am .

Der Jahreswechsel 2021/22 beschäftigt nicht nur die Mitglieder, die in den Flugzeug- und Windenwerkstätten die Technik in Schuss halten. Auch an Vereinsheim und Infrastruktur sind dieses Jahr umfangreiche Arbeiten im Gange. Den Vereinsheimeingang hatten wir js schon gesondert erwähnt - hier gibt es sogar einen Blog von Betti. An der Stelle haben wir dieses Wochenende die letzten Pflasterarbeiten vorgenommen und den Mutterboden wieder an die Rasenkantensteine gezogen. Der ist jetzt fast fertig.

Letzte Arbeiten am Pflaster vor dem Vereinsheimeingang

Doch von irgendwoher hört man noch andere Geräusche, was ist denn da nun wieder los? Dem Ohr nach kommt das aus der Damendusche, in der Marianne und Jürgen die Verkleidungen von der Wand geholt haben. "Das war ja alles noch auf dem Stand der 70er Jahre, das wollen wir mal etwas neuer und moderner machen. Der Zahn der Zeit hat da schon genagt..." fasst Jürgen die Motivation dafür zusammen.

Die Damendusche entkernt

"Da kommen jetzt neue Fliesen hin und Trennwände an die Duschen, dann wird das Ganze komplett modernisiert und am Ende auch deutlich heller sein." wird der Plan erläutert.

Nur der Fliesenspiegel ist noch an der Wand

Blick zu den Waschbecken und der Heizung vom Vereinsheim

Eine Woche später geht es weiter. "Die Tür hat auch ihre besten Jahre hinter sich, die kann auch weg" legt man fest. Also reißt Stefan die raus... zudem beginnt man damit, die Steinmauern wieder zu verputzen. "Der Gipsputz klebt wirklich überall, aber wir haben es am Ende sauber hinbekommen" freut sich Marianne. Hier sind sie gerade noch dabei die Vorbereitungen zu treffen.

Marianne, Stefan ud Jürgen beim Verputzen vorbereiten.

Höhepunkt des Tages war dann das Mittagessen, das Betti mitgebracht hatte. Die 5l Hähnchencurry reichten nicht nur für die Crew am Pflaster vor dem Vereinsheim, sondern auch noch für das Team Damendusche und die Arbeiter aus den Flugzeug- und Windenwerkstätten...

Betti beim Essen vorbereiten

Am Ende hat es allen gemundet und man konnte danach gleich mit 120% Motivationssteigerung weiterarbeiten. Danke an Betti fürs Kochen :-)

 

Überholung der Windentrommelbremsen

Geschrieben von Webmaster am .

"Zwischen den Feiertagen hatte ich etwas Zeit, also habe ich schon einmal viele Dinge der Standardwartung an der Winde ausgeführt. Die Bremsen an den Trommeln müssen wir aber mal dezidiert angehen, das ist so nicht mehr schön" konstatiert Windenpate David Tempel Anfang 2022. Doch was hat es damit auf sich? Genauer nachgeschaut, ist auf der Winde im Prinzip eigentlich ein LKW verbaut. Sechszylinder-Reihendiesel, Drehmomentenwandler und eine Achse mit Differential könnte man so auch auf der Straße finden, nur dass statt der Räder die Seiltrommeln der Winde auf den Enden der Achse stecken. Dazu ist die Achse so modifiziert, dass das Differential gesperrt ist. Die originale Backenbremse der LKW Achse nutzen wir dabei noch zum Bremsen, wenn die Seile mit einem PKW von der Winde zum Start gezogen werden, damit sich das System nicht aufschaukelt oder die Trommel nachdreht. Das kann Schlaufen auf der Trommel erzeugen und wenn die herunterspringen, gibt es einen epischen Fitz, der dann nur schwer zu entwirren ist.

Diese Bremsen haben vermutlich um die 30 Jahre klaglos funktioniert, nur letztes Jahr wurde die Bremswirkung immer ungleichmäßiger und ruckeliger. "Dann reißen wir das mal auseinander und schauen uns das an" legen wir, David und Webmaster Martin fest. Wie genau so eine Bremse aufgebaut ist, wissen wir derweil nicht und auch der Typ der Achse stellt uns noch vor Fragen. Aber egal, irgendwie muss das ja am LKW auch abgehen. Also bewaffnet sich David mit einer 32mm Stecknuss, Ratsche und "Zöllig Roääh", das wir als Verlängerung nehmen.

Rasche und "Zöllig Rohr": Lösen der Trommelschrauben

Etwas Überzeugung brauchte es, um die Schrauben aufzubekommen, aber glücklicherweise war nichts festgerostet. Wie bekommt man nun die Trommel, immerhin eine solide Schweißkonstruktion aus mindestens 12mm starken Stahlblechen, da runter, ohne sie sich auf die Füße zu werfen? Bernds hydraulischer Flugzeugheber war die perfekte Lösung. Zwei Kanthölzer drauflegen, damit die Trommel keine Kerben macht und man konnte sie ausheben.

Hochdrücken der Trommel mit hydraulischem Flugzeugheber

Mit vereinen Kräften haben wir das Teil dann abbekommen...

Vorsichtig die Trommel von der Achse ziehen

Danach hat sich Inis gleich mit Lappen und Waschbenzinpulle die Innenseite der Trommel vorgenommen. Die war ordentlich schwarz - eine Mischung aus Öl, Flugplatzstaub und Ruß hatte sich die letzten Jahrzehnte dort festgesetzt. "Der Pek war echt zäh, aber ich hab ihn ab..." spricht sie einige Zeit später sichtlich zufrieden, als der rote Lack wieder glänzt.

Da sieht die Innenseite der Trommel wieder aus wie neu...

Wie machen wir nun weiter? Die Woche drauf ziehen wir dann die eigentliche Bremstrommel ab und fahren damit zu "MAN Manni", eigentlich Nutzfahrzeuge Schärling, in Gamsen.

Bremstrommel abbauen...

Der wirft nur kurz einen Blick rein und meint: "Naja eigentlich will ich Euch ja was verkaufen, davon leben wir ja, aber die sieht ja noch aus wie neu. Schleift die Bremsbacken etwas an, macht alles ordentlich sauber und schraubt das wieder zusammen, das geht noch..." bekommen wir zu hören. Okay, das klingt gut.

Also überlegt Martin, wie er am Wochenende später die Bremsbacken anschleifen und aufrauhen kann. Erstens ist das alles schlecht zugänglich und zweitens auch saudreckig. Die Dinger müssen raus, beschließt er. "Da wirst Du Deinen Spaß mit den dicken Federn haben, die bekommst Du kaum gespannt..." kommentiert Bernd Schulte das nur. Okay, Challenge accepted, Martin will es wissen. Eine Stunde versucht er, das mit Schraubendrehern und ähnlichen Sachen abzubekommen. Eine aufgeschlagene Hand später steht die Entscheidung fest, ein Spezialwerkzeug muss her. Aus ein paar Stahlresten schweißt er es zusammen und hängt die Federn aus.

Zugwerkzeug zum Federn aushängen

Einhängen...

Und mit einem kräftigen Zug aus dem Oberarm sind die Federn ab...

Federn ausgehangen

Danach können die Bolzen der Bremsbacken ausgetrieben werden. Da alles echt staubig ist, waschen wir die Bremsbacken, schleifen sie dann an, machen alles blitzeblank sauber und auch ein paar gute Finger frisches Fett finden ihren Weg in die Lager von Bremsbackenbolzen und der Druckrolle der Betätigung. Ausreichend dick sind die Beläge noch, die halten auch noch 30 Jahre...

Bremsbackenbolzen - so ein LKW braucht schon etwas Kraft

Ausgebaute Bremsbacke mit Andruckrolle nach dem Putzen

Mittagspausenbockwurst vom 60 Jahre alten Benzinkocher :-P

Weiter geht es mit dem Anschleifen der Bremsbacken. Aufrauhen der Oberfläche hilft, den Eingriff zu verbessern. Auch die Innenseiten der gusseisernen Trommeln schleifen wir aus. Hier hatte sich ewas Rost breitgemacht und wir vermuten, dass das auch die Ursache für den unrunden Lauf war. Rost ist dicker als Stahl, deswegen eiert das und der Reibbeiwert unterscheidet sich aus. Beides irgendwie nicht schön...

David beim Aufrauhen der Bremsbeläge

Damit sind wir mit den eigentlichen Arbeiten an den Teilen fertig, jetzt kommt der Zusammenbau. Also die Bremsbacken wieder montieren, alle Kontaktflächen fetten (nein, nur nicht die Bremse ;-)...

Montieren der Bremsbacken

Danach wird die Bremstrommel draufgeschoben und die Seiltrommel kann direkt im Anschluss aufgesetzt werden. Jetzt wird es Zeit, alles festzuschrauben!

Martin findet eine sinnvolle Nutzung für die fünf Finger der linken Hand...

Anschließend ziehen wir noch alle Trommelmuttern an - fertig :-)

Feierabend - da ist die Trommel wieder drauf!!

 

Wartung der Flugzeuge

Geschrieben von Webmaster am .

Aktuell ist im LSV Wartungssaison und das Wetter lädt auch eher nicht zum Fliegen ein. Einheitsgrau ist oft der Himmel - und ist er es mal nicht, hat man nur das Gefühl, weggeweht zu werden oder der Regen der Schauer, die dann durchziehen, fällt waagerecht. Dennoch herrscht bei uns keine Langweile, die Technik will ja für die kommende Saison vorbereitet werden.

Ende letzten Jahres kam es da zu einer skurrilen Szene: Die Dimona, unser Motorsegler hatte die Wartung schon absolviert, sollte aber noch einen Motorprobelauf bekommen. Dazu haben wir das Gerät vor die Halle geschoben und getankt, um mal nach dem Spritmengensensor zu schauen und dann einen Testlauf durchzuführen.

Motortest mit der Dimona - da ohne Flügel, haben wir das Gerät lieber angebunden

Danach musste der Rumpf wieder in die Halle. Lukas hatte keine Lust mehr auf Schieben, also ist er vorsichtig ohne Flügel über den Platz gerollt. Das war dann doch ein komischer Anblick, so ein Flugzeug ohne Flügel und Leitwerk rollen zu sehen...

Probelauf vor der Nachprüfung

Kurze Zeit später waren wir mit der Dimona durch und die Nachprüfung durch Marianne konnte erfolgen. Seitdem hat die Dimona schon wieder einige Runden auf dem Platz gedreht.

Sonst ist auch an den Segelflugzeugen Betrieb. Alles wird ausgebaut, der Staubsauger zum Entfernen von Gras und Sand unter den Sitzschalen genutzt, Flügel gewaschen, poliert und gewachst... Man will ja wieder in schönen und technisch perfekten Geräten die kommende Saison bestreiten.

Maurice und Sören beim Flügelpolieren und Wachsen

Fachsimpeln am Querruder der LS-4

Nachdem die Dimona aus der Metallwerkstatt raus ist, konnte die Wartung der Winde Ende 2021 beginnen. Das hatte dieses Mal eine besondere Komponente. Die Bremse der Trommeln lief nicht mehr so recht, also müssen wir da was unternehmen. Was genau, steht in einem eigenen Artikel...