"Was zum Kuckuck..."

Geschrieben von Webmaster am .

"...ist denn das für ein Lärm!!!" echauffiert sich Steffen, als das Gekreische kaum ein Ende nehmen will. Unter der Woche finden bei uns immer einmal Arbeiten an den Flugzeugen statt, um das eine oder andere zu verbessern. So waren wir regelmäßig in der Flugzeughalle am Schrauben und Löten und es fiel auf, dass da immer mal ein Vogel lautes Geschrei veranstaltet. Schwalben und Bachstelzen sind ja regelmäßig in der Halle zugange, aber das war etwas anderes. Es klang nicht nach dem "Witt Witt" der Schwalben, sondern war so eine Art "Riiii Riii Riii", etwa wie ein heiserer Sperling.

Irgendwann mussten wir der Sache auf den Grund gehen und fanden eine Bachstelze, die ein offenbar deutlich größeres Küken füttert, das dann zwischen den Fütterungen diese durchdringenden Rufe ausstieß... "Das wird wohl ein Kuckuck sein" meinte Steffen und tatsächlich, das ist ein Kuckuck. Tags darauf haben wir ihn auch fotografieren können.

Der Kuckuck auf den Spannelementen...

Es ist beeinduckend, wie groß der Größenunterschied zwischen der Bachstelze, die ihn füttert, und dem Kuckuck ausfällt. Letzter ist gefühlt bald doppelt so groß und nicht ganz ausgewachsen. Nun war uns klar, was den Lärm vrursacht. Vermutlich versucht der Kuckuck damit, seinen Hunger von der kleinen Bachstelze stillen zu lassen.

Die Größe täuscht, das Spannelement hat bestimmt 30mm Durchmesser

Bei weiterem Recherchieren kam dann zutage, dass es der Kuckuck, der ja ohnehin duch seinen Brutparasitismus nicht den besten Ruf hat, zunehmend mehr durch wärmere Temperaturen in Bedrängnis kommt. Die schaden ihm erst einmal nicht direkt, sorgen aber dafür, dass seine Wirtseltern schon fertig sind mit brüten, wenn er wie gewohnt im April aus Afrika wiederkommt. Das merken dann auch die dümmsten Wirtseltern, dass ein neues Ei im Nest, wenn die eigenen Küken schon geschlüpft sind, ein falscher Fuffziger ist und werfen es über Bord. Na immerhin hat unsere Halle zum Erhalt der Art für dieses Jahr beigetragen, wenn auch mit dem Verlust des Nachwuchses der Bachstelze. Die wiß das zum Glück nicht und man kann ihr nur mehr Erfolg kommendes Jahr wünschen.

Die Bachstelze - aufopfernd kümmert sie sich um ihr sprichwörtliches "Kuckuckskind"...