23.07.: Schwerpunktjustage

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Heute berichtet der Arcus:

Gestern Abend wurde ich ja noch lange von verschiedenen Experten begutachtet, so dass ich erst spät zur Ruhe kam. Diese Unruhe setzte sich heute morgen gleich wieder fort. Gerrit und Luigi packten mich früh aus und kippten meinen Seitenflossentank bis oben voll. Anschließend ging es wie jeden Tag wieder zur Waage. Diesmal sollte aber nicht nur mein Abfluggewicht, sondern auch meine Spornlast im Vergleich zur GN gewogen werden. Die GN und ich brachten beide 800 kg auf die Waage und die Höhe der Spornlast war ein Indiz für die Schwerpunktlage im Flug. Das Ergebnis überraschte alle. Meine Spornlast war 9 kg schwerer als die von GN. Ich war also die letzten drei Flüge jeweils mit einer viel größeren hinteren Schwerpunktlage als GN geflogen. Nun war ein wichtiger Faktor dafür gefunden, warum ich beim Gleiten nicht mit der GN mithalten konnte.


Als wir nach dem Wiegen im Grid angekommen waren, wurde also bei mir das überflüssige Wasser aus dem Seitenflossentank abgelassen, indem die Abklebungen der entsprechenden Löcher entfernt wurden. Das ergab dann ein schön anzusehendes Wasserschauspiel.

Arcus muß Pipi...

Leider hatte sich gestern beim Anzeiehen meines Schlafanzuges mein rechter Mückenputzer in dem Bezug verhakt und ist dabei zerbrochen. Gott sei Dank hatte der GN-Pilot Lars Ersatzmückenputzis mitgebracht, so dass mir im Grid stehend noch ein anderer Putzi montiert werden konnte. Mit diesen Modifikationen begann der 4. Wertungstag.

Die Aufgabe war eine so genannte Assigned Area Task (AAT), in der die Wettbewerbsleitung auch Wendepunkte festlegt, aber zusätzlich um jeden Wendepunkt ein kreisförmiges Gebiet bestimmt, in dem jeder Pilot selber entscheiden kann bzw. muss, wo er oder sie wendet, um zum nächsten Wendegebiet zu fliegen. Zusätzlich wird eine minimale Flugdauer festgelegt. Bei solch einer AAT fliegt also jedes Flugzeug eine andere Wertungsstrecke und mit der Mindestwertungszeit oder der tatsächlich darüber hinaus gehenden Flugzeit ergibt sich dann die Wertungsgeschwindigkeit.

Für die Offene Klasse sollte es innerhalb von drei Stunden nach Spremberg in der Niederlausitz, von dort in das polnische Rzeping und dann auf geknickter Bahn wieder nach Lüsse gehen. Die kreisförmigen Wendegebiete hatten jeweils Radien von 35 km, so dass man in den drei Stunden Strecken von 264 km bis zu 512 km hätte fliegen können. Bei den Entscheidungen, wo ein Flugzeug gewendet wird, ist es besonders wichtig, so zu wenden, dass man nicht vor Ablauf der Mindestflugzeit wieder zu Hause ist. Die Mindestflugzeit ist bei der Berechnung eben die Zeit, die mindestens bei der Berechnung der Wertungsgeschwindigkeit benutzt wird und eine kleinere Geschwindigkeit ergibt weniger Tagespunkte. Leider ist genau das meiner Mannschaft und der GN passiert. Wir waren 15 Minuten zu früh wieder in Lüsse. Das Gute an dem heutigen Tag war aber, dass ich zum ersten Mal mit der GN mithalten konnte. Wir sind gemeinsam abgeflogen und gemeinsam angekommen!

Einschweben zur Landung

Zum Ende der Startphase für die Offene und die Doppelsitzer-Klasse hatte sich vorübergehend der Himmel über Lüsse so eingetrübt, dass es aussichtslos gewesen wäre, auch noch die Club-Klasse zu starten. Deswegen wurde dieser Tag für die Club-Klasse neutralisiert. Somit hat die T heute nichts wettbewerbsrelevantes zu berichten. Da die Flugbegesiterung dennoch groß war, hat sie ohne Wertung noch einen Gaudiflug unternommen, um wenigstens mal "oben" gewesen zu sein.

Abendstimmung beim Bergfest.

Der krönende Abschluss dieses Tages war dann für alle Mannschaften das so genannte Bergfest, zu dem es ein sehr leckeres warmes und kaltes Buffett mit anschließendem gemütlich Klönschnack in einer lauen Sommernacht gab.